Deutscher Sachbuch-Slam
4. Deutscher Sachbuch-Slam
Sechs Minuten, ein Buch, eine Bühne – wie stellt man ein Sachbuch so vor, dass es das Publikum von den Sitzen reißt? Dieser Herausforderung stellten sich sieben leidenschaftliche Slammerinnen & Slammer am 5. Juni 2024 beim 4. Deutschen Sachbuch-Slam im TECHNOSEUM.
Wir gratulieren dem Gewinner mario el toro ganz herzlich!
Infos
4. Deutscher Sachbuch-Slam
5. Juni 2024
im TECHNOSEUM
Der Gewinner
mario el toro aus Köln hat den 1. Platz erreicht: Ebenso launig wie unterhaltsam und dabei werkgetreu stellte er bei einem sechsminütigen Kurzvortrag das Sachbuch „Die vulnerable Gesellschaft“ von Frauke Rostalski vor – und überzeugte damit das Publikum, das ihn mit dem lautesten Applaus unterstützte und so zum Sieger des Abends kürte. Moderatorin Sandra da Vina überreichte im Anschluss den „Erklärbar 2024“ als Auszeichnung.
Warum Sachbuch?
Warum Sachbuch?
2024 wird bereits zum vierten Mal der Deutsche Sachbuchpreis (DSP) für das Sachbuch des Jahres vergeben. Das TECHNOSEUM kooperiert bei diesem Preis mit dem Träger, der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.
Moderatorin
Die Moderatorin
Sandra Da Vina lebt und arbeitet in Essen-Süd, mit einem Spielplatz vor der Tür und in ihrem Kopf. Seit 2012 ist sie auf den deutschsprachigen Poetry-Slam- und Kabarett-Bühnen unterwegs. Im Jahr 2014 gewann Sandra die NRW-Landesmeisterschaften im Poetry Slam. Sie gibt Workshops zum kreativen Schreiben und Slam-Poetry/Performance und war u. a. für das Goethe-Institut in Georgien. Sandra moderiert unterschiedliche Bühnen- und Streamingformate und arbeitet als Sprecherin.
Die Slammerinnen und Slammer
Wir haben acht Slammerinnen und Slammer ausgewählt, die am 5. Juni jeweils eines der nominierten Sachbücher für den Deutschen Sachbuchpreis 2024 als Gedicht, rhythmischen Text oder originelles Abstract in maximal 6 Minuten präsentiert haben.
Foto: (c) Christof Jakob
Antonia Jäcklin
Antonia kommt aus Leipzig und wurde 2022 baden-württembergische U20-Meisterin im Poetry Slam. 2023 eröffnete sie ihre erste queerfeministische Kunstausstellung in Heidelberg. Außerdem startete sie an Schulen als Theaterpädagogin und moderierte ihre ersten Slams. Aktuell arbeitet sie an einer Online-Ausstellung für das Projekt „Zeiten Gendern sich“ der Erzdiözese Freiburg. Antonia präsentiert „Die Königin. Nofretetes globale Karriere“ von Sebastian Conrad.
Foto: privat
Die Königin. Nofretetes globale Karriere
Sebastian Conrad
Die Jury: „Sebastian Conrad nutzt die Büste der Nofretete, um die aktuellen globalen Diskurse zum Umgang mit kolonialem Unrecht darzustellen.“
Das Buch wird von Antonia Jäcklin präsentiert.
Foto: (c) Christof Jakob
Claudia Schmid
Claudia Schmid ist Germanistin sowie Ehren-Kriminalkommissarin der Polizei Mannheim-Heidelberg und schreibt mit einem ausgeprägten Faible für Psychologie sowohl Historisches als auch Kriminelles und gibt Schreibworkshops. Dabei hat sie selbst bislang sechzig Kurzgeschichten veröffentlicht, für die sie mehrere literarische Preise erhielt. Derzeit arbeitet sie an ihrem 13. Buch, das im Frühjahr 2025 erscheinen wird. Hin und wieder läuft sie bei einem Film der Reihe TATORT durchs Bild. Außerdem ist sie Redakteurin des Online-Portals Kriminetz.de. Claudia präsentiert „Verkaufte Zukunft. Warum der Kampf gegen den Klimawandel zu scheitern droht“ von Jens Beckert.
Foto: Dr. Jürgen Schmid
Verkaufte Zukunft. Warum der Kampf gegen den Klimawandel zu scheitern droht
Jens Beckert
Die Jury: „Dieses Buch flüchtet sich nicht in positives Denken oder apokalyptische Anklage.“
Das Buch wird von Claudia Schmid präsentiert.
Foto: (c) Christof Jakob
Britta Kah
Laut, unzensiert und voller Emotionen: Das ist die Moderatorin und Poetin Britta Kah. In ihren Texten verarbeitet die 35-Jährige alles, was ihr das Leben vor die Füße oder an den Hinterkopf wirft; allerdings sind Inhalte rund um das Thema Elternschaft zu ihren liebsten geworden. Mit ihrer ehrlichen, direkten Art kann und will Britta nicht leugnen, dass ihre Wurzeln mitten im Ruhrgebiet liegen. Selbst bezeichnet sie ihre Werke als „irgendwas ziwschen Alltagslyrik und Küchen-Psychologie, Gesellschaftskritik und Straßenpoesie“. Britta präsentiert „Tausend Aufbrüche“ von Christina Morina.
Foto: Flaggschiff
Tausend Aufbrüche. Die Deutschen und ihre Demokratie seit den 1980er Jahren
Christina Morina
Die Jury: „Christina Morina gelingt eine profunde deutsch-deutsche Demokratiegeschichte „von unten“ jenseits vorgefertigter Erzählmuster und polemischer Einseitigkeiten.“
Das Buch wird von Britta Kah präsentiert.
Foto: (c) Christof Jakob
Kant. Die Revolution des Denkens
Marcus Willaschek
Die Jury: „Die besondere Leistung des Buches liegt darin, die Aktualität Kants zu demonstrieren, indem es fortwährend an aktuelle Debatten und Begriffe anschließt.“
Das Buch wird von Tara Grosser präsentiert.
Foto: (c) Christof Jakob
Tara Grosser
Tara liebt es, mit Sprache zu spielen, etwas erlebbar zu machen und damit zu bewegen. Nach ihrem Abitur 2023 begann sie als freie Journalistin bei der Badischen Zeitung. Das journalistische Schreiben gefällt ihr, doch lyrische Texte sind ihre wirkliche Heimat. Seit dem letzten Jahr steht sie auf Poetry-Slam-Bühnen und ist besonders von der direkten Resonanz des Publikums fasziniert. Neben ihrer Leidenschaft für Sprache und Lyrik strebt Tara dieses Jahr einen Studienbeginn im Fach Biomedizin an. Tara präsentiert „Kant. Die Revolution des Denkens“ von Marcus Willaschek.
Foto: Leif Grosser
mario el toro
mario ist seit 2012 als Poetry-Slammer auf den deutschsprachigen Bühnen unterwegs. 2018 stand er im Finale der rheinland-pfälzischen Landesmeisterschaft. Sein Repertoire umfasst gesellschaftskritische, tiefgründige, aber auch witzig-geistreiche Texte. Ursprünglich kommt er aus der Bildenden Kunst und entwickelte Texte für ein Kunsttheater. mario el toro wohnt in Köln und erkundet am liebsten das grüne Umland der Stadt zu Fuß oder mit dem Rad. Außerdem reist er gerne in die Alpen. Denn die kreativsten Ideen kommen ihm stets an der frischen Luft. mario präsentiert „Die vulnerable Gesellschaft“ von Frauke Rostalski.
Foto: Dieter Schaefer
Die vulnerable Gesellschaft. Die neue Verletzlichkeit als Herausforderung der Freiheit
Frauke Rostalski
Die Jury: „Mit Scharfsinn analysiert die Autorin das Spannungsverhältnis zwischen Vulnerabilität und Freiheit, ohne beide gegeneinander auszuspielen.“
Das Buch wird von mario el toro präsentiert.
Foto: (c) Christof Jakob
Finn Holitzka
Als Poetry Slammer steht Finn seit zehn Jahren auf hunderten Bühnen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg; als Journalist befasst er sich mit der Vermittlung von Wissen und der Berichterstattung über aktuelle Diskurse. Seine Texte erschienen im Jahrbuch der Lyrik und wurden beim Wettbewerb „Slammt Tacheles“ des Deutschen Kulturrats ausgezeichnet. Finn präsentiert „Niemals Frieden? Israel am Scheideweg“ von Moshe Zimmermann.
Foto: Jule Roehr
Niemals Frieden? Israel am Scheideweg
Moshe Zimmermann
Die Jury: „Perspektivenreich und hilfreich für alle, die sich gern erst informieren, bevor sie urteilen.“
Das Buch wird von Finn Holitzka präsentiert.
Foto: (c) Christof Jakob
Müll. Eine schmutzige Geschichte der Menschheit
Roman Köster
Die Jury: „Roman Köster analysiert die Geschichte der Entstehung von Müll und die Verbindung mit der kapitalistischen Wirtschaftsweise.“
Das Buch wird von Annika Hofmann präsentiert.
Foto: (c) Christof Jakob
Annika Hofmann
Schon als Kind stand die Hanauerin Annika auf jeder Theaterbühne, die sie finden konnte. Sie folgte ihrer Leidenschaft und studierte Media Acting. Seitdem arbeitet sie als Texterin, Sprecherin und Schauspielerin. 2015 brachte sie die Liebe zum geschriebenen Wort auf die erste Slam Bühne – und von dort nicht mehr weg. Wenn Annika nicht gerade auf einer Bühne steht, an einem neuen Gedicht schreibt oder einen Workshop gibt, dann nimmt sie ein sprudelndes Schaumbad, kuschelt mit ihren flauschigen Katzen, malt Bilder mit Blattgold oder ist am Tanzen. Annika präsentiert „Müll. Eine schmutzige Geschichte der Menschheit“ von Roman Köster.
Foto: privat
Das deutsche Alibi. Mythos „Stauffenberg-Attentat“ – wie der 20 Juli 1944 verklärt und politisch instrumentalisiert wird
Ruth Hoffmann
Die Jury: „Ruth Hoffmann hat sich nicht weniger vorgenommen, als einen deutschen Mythos zu dekonstruieren.“
Das Buch wird von Eva-Lisa präsentiert.
Foto: (c) Christof Jakob
Eva-Lisa
Die letztjährige Gewinnerin des Deutschen Sachbuch-Slams hat schon mit 5 Jahren zu Weihnachten lieber selbstverfasste Gedichte als echte Geschenke verschenkt. Mittlerweile treibt es die Sprachdozentin seit über fünf Jahren auf die Bühnen der Republik. Sie unterhält das Publikum mit feinen Reimen, spitzen Witzen und leisen Weisen gleichermaßen. Dabei gelingt ihr eine Mischung aus amüsanter Unterhaltung und präziser Botschaft – immer mit perfekter Rechtschreibung und Kommasetzung. Eva-Lisa präsentiert „Das deutsche Alibi“ von Ruth Hoffmann.
Foto: Fotowikinger